In den Grenzlanden des Kreativreichs, wo Ideen wie wilde Funken durch die Lüfte tanzten und noch unbenannte Werke auf ihre Entdeckung warteten, kam es zu einem düsteren Umschwung. Eine mächtige Gestalt hatte sich erhoben: Plagiaria, die Hexe der Täuschung, Herrin der Spiegelzeichen und Königin der Kopien.
Plagiaria war einst selbst eine Erfinderin gewesen – klug, gewitzt, voller Ideen. Doch sie war nie bereit, den mühsamen Pfad der Anmeldung zu gehen. Als ihre Werke nicht anerkannt wurden, verbitterte sie. Statt Neues zu schaffen, begann sie, das Werk anderer zu stehlen und unter dunkler Magie zu vervielfältigen. Ihre Flüche verwischten Urheberschaft, ließen Marken entgleiten und verdarben die Klarheit von Zeichen.
Als die Kunde von ihrem Treiben das Herzland der Kreativen erreichte, zögerte niemand lange – Ser Signarius, der Hüter der Markentreue, wurde erneut gerufen. Doch diesmal war der Feind listiger als je zuvor. Keine bloße Fälschung – Plagiaria nutzte alte Rituale, um die Unterschiede zwischen Original und Kopie zu verschleiern.
Um ihr zu begegnen, begab sich Signarius in die Bücherei der alten Schutzformeln, wo ihm der Zauberer Inventa erneut beistand. Doch sie wussten: Magie allein würde nicht genügen. Sie brauchten Wahrheit – und diese lag verborgen im Spiegel der Unterscheidungskraft, einem Relikt, das nur das Echte vom Nachgemachten trennen konnte.
Signarius ritt in die Schattenlande, wo Plagiaria in ihrer Festung aus gestohlenen Logos hauste. Dort stellte er sie zum Duell. Die Hexe beschwor hundert Marken, alle gleich aussehend – sie flackerten wie Spiegelbilder um ihn herum. Doch als er den Spiegel der Unterscheidungskraft hob, vergingen die Kopien im Wind – nur das Original blieb bestehen.
Mit seinem Schwert, der Anmeldungsklinge, schnitt Signarius durch den Fluch. Plagiarias Magie zersplitterte, und ihre Kraft über fremde Werke war gebrochen. Sie floh in die Tiefen des Netzes – doch es heißt, sie könne wiederkehren, wenn man seine Marken nicht schützt.
Seitdem erzählen sich Kreative bei Neumond:
„Hüte dich vor der Hexe der Kopie – doch fürchte sie nicht, wenn dein Werk geschützt ist.“
Und auf jedem echten Zeichen glänzt ein geheimer Splitter des Spiegels – eine stille Erinnerung an den Tag, an dem Wahrheit über Täuschung siegte.